Rehasport und Funktionstraining sind zwei zentrale Bausteine im Bereich der medizinischen Rehabilitation und Prävention. Sie ermöglichen es Betroffenen, nach Krankheiten oder Operationen ihre Gesundheit gezielt zu fördern und ihre Lebensqualität deutlich zu steigern. Während Rehasport vor allem auf die Verbesserung von Ausdauer, Kraft und Koordination durch sportliche Aktivitäten setzt, fokussiert sich das Funktionstraining auf die gezielte Unterstützung spezifischer Körperfunktionen durch physiotherapeutische und ergotherapeutische Übungen. Beide Maßnahmen ergänzen ärztliche Behandlungen sinnvoll und helfen den Patienten, aktiv zur eigenen Genesung beizutragen. Da die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, ist der Zugang besonders niedrigschwellig.

Was genau sind Rehasport und Funktionstraining – und worin unterscheiden sie sich?

Die Begriffe Rehasport und Funktionstraining werden häufig im gleichen Atemzug genannt, dabei verfolgen beide Maßnahmen unterschiedliche Ziele.

Rehasport

Rehasport richtet sich an Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder nach Erkrankungen. Ziel ist es, ihre allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Typische Elemente des Rehasports sind Gymnastikübungen, Bewegungsspiele oder Schwimmen. Die Einheiten finden in Gruppen unter Anleitung speziell ausgebildeter Übungsleiter statt. Neben den physischen Effekten profitiert man auch vom sozialen Austausch innerhalb der Gruppe – ein Faktor, der sich zusätzlich positiv auf das Wohlbefinden auswirken kann.

Funktionstraining

Funktionstraining ist hingegen gezielter auf bestimmte körperliche Einschränkungen ausgerichtet. Es umfasst krankengymnastische und ergotherapeutische Übungen, mitunter auch im Wasser (z. B. Wassergymnastik). Besonders hilfreich ist diese Therapieform für Menschen mit chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates oder rheumatischen Erkrankungen. Ziel ist es, die Mobilität zu fördern, Schmerzen zu lindern und Funktionsstörungen entgegenzuwirken.
Während Rehasport den ganzen Körper in Bewegung bringt und die allgemeine Fitness steigert, zielt das Funktionstraining auf gezielte therapeutische Verbesserung einzelner Körperpartien. Beide Methoden sind dabei keine Alternativen, sondern ergänzen sich optimal in der rehabilitativen Versorgung.

So läuft die Verordnung: Wie Sie Rehasport und Funktionstraining vom Arzt erhalten

Die Verordnung dieser Leistungen erfolgt durch den behandelnden Arzt – entweder ein Hausarzt oder ein Facharzt. Grundlage ist das Formular „KV 56 – Ärztliche Verordnung für Rehabilitationssport/Funktionstraining“. Dieses wird mit der entsprechenden Diagnose ausgefüllt und anschließend bei der Krankenkasse zur Genehmigung eingereicht.

Wichtig zu wissen: Da es sich um sogenannte ergänzende Rehabilitationsleistungen handelt, fallen Rehasport und Funktionstraining nicht unter das ärztliche Heilmittelbudget. Ärzte können diese Maßnahmen somit verordnen, ohne dass dies zu Lasten ihres Budgets geht – ein wichtiger Anreiz für eine zielgerichtete Versorgung.

Unterschiede in der Dauer

Die Bewilligungszeiträume variieren: Rehasport wird üblicherweise für 18 bis 36 Monate genehmigt, Funktionstraining meist für 12 bis 24 Monate. Sollte eine längere Therapie notwendig sein, kann eine medizinisch begründete Verlängerung beantragt werden. Besonders für Patienten mit chronischen Leiden oder nach operativen Eingriffen ist eine zügige Genehmigung durch die Krankenkasse entscheidend, um zeitnah mit der therapeutischen Maßnahme beginnen zu können.

Was übernimmt die Krankenkasse – und wie läuft die Abrechnung ab?

Sowohl Rehasport als auch Funktionstraining zählen zu den „ergänzenden Leistungen zur medizinischen Rehabilitation“ und werden in der Regel vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen – vorausgesetzt, sie wurden ärztlich verordnet und als medizinisch notwendig eingestuft.

Nach der Genehmigung durch die Kasse können Patienten die Kurse kostenfrei besuchen. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen dem Anbieter – etwa einem VITA-Gesundheitszentrum – und der Krankenkasse. Voraussetzung: Die Einrichtung muss zertifiziert sein und die Kurse müssen von qualifizierten Übungsleitern durchgeführt werden. Für die Patienten bedeutet dies eine unkomplizierte Teilnahme mit maximalem Nutzen.

Warum sich Rehasport und Funktionstraining lohnen – Ihre Vorteile auf einen Blick

Diese beiden Maßnahmen bieten eine Vielzahl an Vorteilen, die über die reine körperliche Erholung hinausgehen. Im Fokus stehen dabei vor allem chronisch erkrankte Patienten sowie Menschen nach Unfällen oder Operationen.

Körperliche Leistungsfähigkeit steigern

Durch gezielte Übungen verbessert Rehasport Ausdauer, Kraft und Koordination – essenziell für ein aktives Leben trotz körperlicher Einschränkungen.

Beweglichkeit erhalten und Schmerzen lindern

Funktionstraining wirkt gezielt auf eingeschränkte Gelenke und Muskelgruppen. Es trägt dazu bei, Beweglichkeit zu erhalten und Beschwerden zu verringern, insbesondere bei Erkrankungen wie Rheuma.

Soziale Unterstützung und psychisches Wohlbefinden

Der Gruppenaspekt motiviert viele Teilnehmende zusätzlich. Der Austausch mit anderen Betroffenen stärkt das Selbstbewusstsein und steigert das emotionale Gleichgewicht.

Selbstverantwortung stärken

Teilnehmende werden motiviert, sich auch über die Kursdauer hinaus aktiv mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen. Das fördert eine nachhaltige Stabilisierung der Therapieerfolge.
Insgesamt lässt sich sagen: Rehasport und Funktionstraining fördern nicht nur die körperliche Genesung, sondern auch das seelische und soziale Wohlbefinden – ein ganzheitlicher Gewinn für die Gesundheit.

Fünf Tipps: So holen Sie das Beste aus Rehasport und Funktionstraining heraus

Um das volle Potenzial dieser Therapieformen auszuschöpfen, sollten einige Grundregeln beachtet werden:

  1. Regelmäßige Teilnahme
    Bleiben Sie am Ball! Kontinuität ist entscheidend für den Therapieerfolg. Studien belegen: Wer regelmäßig trainiert, erzielt deutlich bessere Ergebnisse.
  2. Individuelle Anpassung der Übungen
    Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, welche Übungen zu Ihrer Situation passen. So lassen sich Überforderungen vermeiden und der Trainingseffekt maximieren.
  3. Motivation durch Gemeinschaft
    Lassen Sie sich vom Gruppengefühl tragen. Die gegenseitige Unterstützung motiviert – und macht Spaß!
  4. Neugierig bleiben
    Informieren Sie sich regelmäßig über neue Entwicklungen, Trainingsmethoden und Angebote – zum Beispiel bei Organisationen wie der Deutschen Rheuma-Liga.
  5. Im Alltag weiterführen
    Integrieren Sie das Erlernte dauerhaft in Ihre Tagesroutine. Auch nach dem Ende der Maßnahme kann regelmäßige Bewegung Ihre Gesundheit nachhaltig stärken.

Wer diese Tipps beherzigt, profitiert langfristig von den positiven Effekten und bleibt dauerhaft in Bewegung – im wahrsten Sinne des Wortes.

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Weitere Tipps und eine individuelle Beratung erhalten Sie direkt bei Ihren Physiotherapie-Experten in den Therapiezentren der VITA-Gruppe. Physiotherapie stellt den Menschen in den Mittelpunkt. In einem ganzheitlichen Ansatz geht es um die Wiederherstellung der natürlichen Körperfunktionen insbesondere – aber nicht nur – durch Bewegungstherapien. In den Therapiezentren der VITA-Gruppe arbeiten Experten mit physiotherapeutischer, ergotherapeutischer, osteopathischer, Reha- und ernährungsmedizinscher Ausbildung Hand in Hand an einer patientenzentrierten Gesundheitstherapie. Denn im Mittelpunkt der Physiotherapie steht der Mensch.