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Was bedeutet Physiotherapie?

Physiotherapie ist eine bewährte Behandlungsmethode, mit der körperliche Beschwerden gezielt gelindert, die Beweglichkeit verbessert und die Selbstständigkeit im Alltag unterstützt werden. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen: „phýsis“ bedeutet „Natur“, „therapeía“ steht für „Dienst“ oder „Heilung“. Ziel der Physiotherapie ist es also, mit natürlichen Methoden die Funktionen des Körpers wiederherzustellen oder zu erhalten. Früher war auch der Begriff „Krankengymnastik“ gebräuchlich. Heute ist Physiotherapie ein moderner, ganzheitlicher Therapieansatz mit vielen Anwendungsmöglichkeiten.

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Von der Antike bis zur Renaissance

Schon vor Tausenden von Jahren wurden Bewegung, Massagen und Wärmebehandlungen zur Gesundheitsförderung eingesetzt – etwa in China, Indien und im antiken Griechenland. Hippokrates erkannte früh den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gesundheit. Auch in Europa war körperliche Aktivität schon im Mittelalter ein wichtiges Heilmittel. Im Laufe der Zeit entwickelten sich daraus viele Verfahren, die bis heute Teil der Physiotherapie sind.

Aufklärung und Entwicklung moderner Methoden

Im 18. Jahrhundert wurde die Orthopädie als eigenes Fachgebiet gegründet. Therapeuten begannen, gezielte Übungen zur Vorbeugung und Behandlung einzusetzen. Neue Therapieformen wie die schwedische Heilgymnastik oder die medizinische Gymnastik mit Geräten kamen hinzu. Auch Anwendungen mit Wasser, Wärme oder Strom gewannen an Bedeutung – viele dieser Konzepte finden sich heute noch in der modernen Physiotherapie wieder.

Physiotherapie heute

Heute ist Physiotherapie ein eigenständiger, anerkannter Gesundheitsberuf. Seit 1959 ist die Berufsbezeichnung „Physiotherapeutin“ gesetzlich geschützt. In Deutschland arbeiten Physiotherapeutinnen und -therapeuten in Praxen, Kliniken, Reha-Einrichtungen, Pflegeheimen oder auch direkt bei Patientinnen zu Hause – immer mit dem Ziel, die Lebensqualität ihrer Patient*innen zu verbessern.

Wie hilft Physiotherapie?

Physiotherapie unterstützt Menschen aller Altersgruppen dabei, ihre Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und gesund zu bleiben. Sie ist besonders wichtig:

  • nach Verletzungen oder Operationen,
  • bei chronischen Erkrankungen,
  • zur Vorbeugung von Beschwerden,
  • und zur Unterstützung im Alltag – besonders auch im Alter.

Dabei stehen nicht nur einzelne Symptome im Fokus. Physiotherapeut*innen betrachten den Körper immer als Ganzes und arbeiten mit Ihnen gemeinsam an Ihrem individuellen Ziel.

Was machen Physiotherapeut*innen konkret?

  1. Untersuchung & Befund
    Zuerst schauen sich die Therapeut*innen Ihre Beschwerden genau an: Welche Bewegung bereitet Schmerzen? Welche Körperfunktionen sind eingeschränkt? Danach wird ein persönlicher Therapieplan erstellt.
  2. Aktive Therapie
    Durch gezielte Übungen wird Ihre Muskulatur gestärkt, Beweglichkeit gefördert und die Körperhaltung verbessert. Das Ziel: mehr Eigenständigkeit und weniger Beschwerden.
  3. Passive Maßnahmen
    Je nach Bedarf werden auch Massagen, Dehnungen oder Mobilisationen durch die Therapeutin oder den Therapeuten durchgeführt.
  4. Physikalische Therapien
    Hierzu zählen Wärme- oder Kälteanwendungen, elektrische Reize oder Lymphdrainagen – je nach Beschwerdebild.
  5. Zusammenarbeit im Team
    Physiotherapeutinnen arbeiten eng mit Ärztinnen, Pflegekräften oder Ergotherapeut*innen zusammen. So entsteht ein ganzheitlicher Therapieansatz.

Wann ist Physiotherapie sinnvoll?

Physiotherapie kommt bei vielen Beschwerden zum Einsatz. Zum Beispiel bei:

  • Rückenschmerzen oder Verspannungen
  • Arthrose oder Rheuma
  • Muskel- oder Gelenkverletzungen
  • Problemen mit dem Beckenboden, z. B. Inkontinenz
  • Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen
  • neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson oder MS
  • Entwicklungsverzögerungen bei Kindern
  • Beschwerden im Alter (z. B. Sturzprophylaxe, Mobilitätsförderung)

Auch bei der Nachsorge nach Operationen, zur Vermeidung von Medikamenten oder zur Unterstützung einer Reha ist Physiotherapie sehr hilfreich.

Welche Methoden kommen zum Einsatz?

Physiotherapie ist sehr vielseitig. Zu den wichtigsten Behandlungsformen gehören:

  • Aktive Bewegungstherapie: Sie lernen Übungen, die Sie auch zu Hause anwenden können – zur langfristigen Verbesserung Ihrer Gesundheit.
  • Manuelle Therapie: Dabei führt die Therapeutin oder der Therapeut gezielte Handgriffe aus, um z. B. Gelenke zu mobilisieren oder Schmerzen zu lindern.
  • Massagen und Lymphdrainage: Diese helfen bei Verspannungen oder Schwellungen.
  • Wärme- und Kälteanwendungen: Fangopackungen, heiße Rollen, Kältepackungen oder Ultraschall können Beschwerden gezielt lindern.
  • Elektrotherapie: Sanfte Stromimpulse aktivieren Muskeln oder fördern die Durchblutung.

In vielen Fällen werden diese Methoden miteinander kombiniert, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Wie komme ich zur Physiotherapie?

Wenn Sie gesetzlich versichert sind, benötigen Sie in der Regel ein Rezept von Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder einer Fachärztin bzw. einem Facharzt. Darauf stehen:

  • die empfohlene Behandlungsform (z. B. Krankengymnastik, Massage, Lymphdrainage),
  • die Anzahl der Sitzungen (meist 6 bis 10 Einheiten),
  • und die Häufigkeit pro Woche.

Wichtig:
Die Behandlung muss innerhalb von 28 Tagen nach Ausstellung des Rezepts beginnen. Bei akuten Beschwerden kann der Arzt eine „dringliche Behandlung“ vermerken – dann muss es sogar innerhalb von 14 Tagen losgehen. Wer das Rezept nicht rechtzeitig nutzt oder die Therapie länger als 14 Tage unterbricht, verliert den Anspruch und benötigt ein neues Rezept.

Kosten:
Als gesetzlich Versicherte*r zahlen Sie einen Eigenanteil von 10 Euro pro Rezept plus 10 % der Behandlungskosten – es sei denn, Sie sind von der Zuzahlung befreit (z. B. bei chronischen Erkrankungen oder bei geringem Einkommen).

Für die Kontaktaufnahme und Terminvereinbarungen steht Ihnen unser VITA-Team sehr gerne zur Verfügung:

Weitere Tipps und eine individuelle Beratung erhalten Sie direkt bei Ihren Physiotherapie-Experten in den Therapiezentren der VITA-Gruppe. Physiotherapie stellt den Menschen in den Mittelpunkt. In einem ganzheitlichen Ansatz geht es um die Wiederherstellung der natürlichen Körperfunktionen insbesondere – aber nicht nur – durch Bewegungstherapien. In den Therapiezentren der VITA-Gruppe arbeiten Experten mit physiotherapeutischer, ergotherapeutischer, osteopathischer, Reha- und ernährungsmedizinscher Ausbildung Hand in Hand an einer patientenzentrierten Gesundheitstherapie. Denn im Mittelpunkt der Physiotherapie steht der Mensch.